24. März 2018 / Allgemeines

Von der jüngsten Landtagsabgeordneten zur festen Kabinettsgröße

Melanie Huml ist mit 42 Jahren zum 4. Mal ins Bayerische Kabinett berufen worden

Von der jüngsten Landtagsabgeordneten zur festen Kabinettsgröße

Von der jüngsten Landtagsabgeordneten zur festen Kabinettsgröße
Melanie Huml ist mit 42 Jahren zum 4. Mal ins Bayerische Kabinett berufen worden.

„Schau, da kommt die Melanie.“ So hieß es früher, wenn Melanie Huml bei Festen oder auch bei Einkaufen unterwegs war. „Inzwischen werde ich meistens mit ‚Frau Huml‘ und nicht mehr mit ‚Melanie‘ angesprochen“, schmunzelt die Staatsministerin für Gesundheit und Pflege. Doch auch nach fast elf Jahren im Bayerischen Kabinett und knapp 15 Jahren als Abgeordnete im Landtag ist eines gleich geblieben: Melanie Huml nimmt sich immer Zeit, zumindest für ein kurzes Gespräch. „Bei offiziellen Terminen kommt es schon mal vor, dass ein Mitarbeiter unruhig auf die Uhr schaut, aber ich finde: Ein direkter Austausch mit den Menschen ist einfach enorm wichtig.“ 

Politik mit und für Menschen

Die 42-jährige Bambergerin ist vielleicht gerade deshalb politisch so erfolgreich, weil sie zusammen mit den Betroffenen an Lösungen arbeitet. „Ich hole gerne alle mit ins Boot beziehungsweise an den Runden Tisch“, sagt Huml. „Bei praktisch jedem Thema gibt es unterschiedliche Interessen. Miteinander reden ist die Grundlage dafür, die anderen Beteiligten zu verstehen und dann gemeinsam tragfähige Kompromisse für die Zukunft zu verhandeln.“ Schon als Jugendliche habe sie sich über Mitschüler geärgert, die nur gemosert haben, aber keinen Vorschlag hatten, wie ihr Kritikpunkt verbessert werden kann. „Ich wollte das anders machen, deshalb habe ich damals entschieden, mich politisch zu engagieren“, erzählt die Ministerin. Ihr Motto lautet seither: „Politik mit Menschen und für Menschen gestalten“.

Die ersten Jahre im Landtag

Seit Melanie Huml im Jahr 2003, damals noch als Melanie Beck, mit 28 Jahren überraschend als jüngste Abgeordneten in den Bayerischen Landtag gewählt wurde, hat sie schon viele Titel erhalten: „Landtagsküken“, „Nesthäkchen“, „Kinderüberraschung“, „Biene Maja“, „fleißige Aufsteigerin“, „Sammlerin von Superlativen“ – die Liste ist lang. Huml selbst erinnert sich an Gegenwind, aber auch an viel Unterstützung. „In meiner Fraktion bin ich 2003 sehr herzlich aufgenommen worden. Viele meiner Kollegen fanden es gut, dass sich junge Menschen politisch engagieren und haben meine Ideen gerne aufgegriffen.“ Erst als sie 2007 mit gerade einmal 32 Jahren vom damaligen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein ins Kabinett berufen wurde, gab es auch Kollegen, die ihr die Verantwortung einer Staatssekretärin nicht richtig zutrauten. „Aber die meisten Kritiker konnte ich schnell vom Gegenteil überzeugen“, sagt Huml, die inzwischen zur stellvertretenden Parteivorsitzenden der CSU gewählt wurde.

Sammlerin von Superlativen

Jüngste Abgeordnete im Bayerischen Landtag, jüngstes Mitglied der Staatsregierung, erste Staatsministerin, die Mutter wird… Nun hat ihr Bayerns neuer Ministerpräsident Dr. Markus Söder einen weiteren Superlativ beschert: jüngste Ministerin mit vier Kabinettsberufungen. Denn inzwischen gehört Huml zu den Dienstältesten in der Bayerischen Staatsregierung, nur Innenminister Joachim Herrmann ist länger dabei. Huml selbst kommentiert ihre Berufung ins Kabinett Söder uneitel mit: „Ich freue mich, dass ich die Zukunft weiter mitgestalten darf.“

Gesundheit und Pflege sind Zukunftsthemen

Trotz ihrer langjährigen Erfahrung ist Melanie Huml mit ihren 42 Jahren die personifizierte Zukunftsperspektive. Jung, Frau, Oberfränkin und als Ärztin auch noch vom Fach – eine nahezu unschlagbare Kombination für das Amt der Gesundheits- und Pflegeministerin. Dabei hatte es bei der Gründung dieses Ministeriums 2013 durchaus Zweifler gegeben. Im Raum stand die Frage: Ist es wirklich sinnvoll, die Bereiche Gesundheit und Pflege aus den Umwelt- und Sozialministerien auszugliedern? Markus Söder hätte im Zuge seiner Kabinettsumbildung die Möglichkeit gehabt, diese Entscheidung rückgängig zu machen. „Doch ich weiß, wie wichtig ihm die Bereiche Gesundheit und Pflege sind – gerade der Hospizgedanke, dass alle Menschen ein Leben in Würde, bis zuletzt, führen können. Deshalb war deshalb recht zuversichtlich, dass ich weitermachen darf, auch wenn ich bis kurz vor meiner Berufung nicht sicher sein konnte“, erzählt die neue und alte Gesundheitsministerin.

Von Amtsmüdigkeit keine Spur

„Ich habe noch viel vor“, betont die Bambergerin. Als Beispiele nennt sie die Entlastung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen, den Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung sowie die Sicherung der medizinischen Versorgung auf dem Land. Auf die Frage, warum sie trotz mehrjähriger Regierungsverantwortung noch nicht alle Vorhaben umgesetzt hat, antwortet Melanie Huml unverblümt: „Mich hat einmal ein Viertklässler gefragt: Wie mächtig bist du eigentlich? Darüber musste ich erst einmal nachdenken und habe ihm dann erklärt: Wenn ich eine Idee gut finde, muss ich neun Menschen davon überzeugen. Wenn ich das schaffe, kann ich die Idee umsetzen.“

Überzeugen statt übergehen und gemeinsam Zukunftsstrategien entwickeln – Melanie Huml ist keine Politikerin der lautstarken Parolen, aber auch eine, die ihre Anliegen zielstrebig verfolgt. „Für die Landarztquote musste ich beispielsweise jahrelang eintreten, jetzt sind wir auf der Zielgeraden. Oder ein Beispiel aus Bamberg, das mich seit der Vereinbarung der Stadt Bamberg mit dem Freistaat zur Asylbewerberunterbringung im Jahr 2015 beschäftigt: die geltende Belegungsgrenze von 3.400 deutlich reduzieren, trotzdem die Zusagen seitens des Freistaats halten und die Sicherheitslage weiter verbessern. Diesen Dreiklang zu erreichen, ist ein hartes Stück Arbeit, aber nachlassen werde ich deshalb noch lange nicht“, verspricht Huml.

Nachfolgende Generationen im Blick

Die Tage einer Ministerin sind lang: Kabinett, Plenum, Fraktion, Parteivorstand in München gehören zu den Fixterminen, dazu kommen Fachgespräche und Veranstaltungen in ganz Bayern, plus die Termine als Abgeordnete der Region Bamberg. „Mir bereitet meine politische Tätigkeit große Freude und ich brauche nicht viel Schlaf. Aber auch bin schon nach einer besonders zähen Verhandlung heimgekommen und war froh, dass ich zuhause ganz konkret vor Augen habe, warum ich so viel Kraft in meine politische Tätigkeit investiere: meine beiden Söhne. Ich möchte, dass auch die nachfolgenden Generationen noch sagen können: Ich lebe gerne in Bayern.“

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