Bamberg. Aus dem gesamten Bereich des Erzbistums hat Erzbischof Herwig Gössl 13 Gruppen geehrt, deren Mitglieder sich in unterschiedlichster Art und Weise ehrenamtlich engagieren. Durch ihren Einsatz werde Kirche erhalten und könnte ansonsten nicht mehr bestehen, wie er betonte. Zu der Feier im Bistumshaus St. Otto in Bamberg hatte der Stiftungsrat der Stiftung für das Ehrenamt eingeladen.
Ausgezeichnet wurde unter anderem die Zeltlagergruppe der katholischen Jugend der Pfarrei St. Marien in Langenzenn. Diese Gruppe organisiert jährlich im August ein Zeltlager, an dem etwa 85 Kinder und Jugendliche teilnehmen. Im Vorfeld ist jedes Mal vieles zu beachten, beantragen und planen. So muss die Gruppe einen Platz finden, verschiedene Genehmigungen einholen, das konkrete Programm erstellen und darüber in der Pfarrei informieren. Um das alles vorzubereiten, trifft sich das Team, das aus 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen besteht, ab März monatlich. Einige Tage vor dem eigentlichen Zeltlager baut es dann gemeinsam die Zelte auf und sorgt dafür, dass der ausgewählte Platz bereit ist. Dadurch können die sieben Tage des Zeltlagers zu einem „Jahreshighlight“ werden – sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Betreuerinnen und Betreuer.
Natürlich konnten nicht alle ehrenamtlichen Initiativen ausgezeichnet werden. Aus diesem Grund wurden vorab einige von ihnen ausgewählt, die exemplarisch zeigten, wo das Ehrenamt überall einen Platz hat. Björn Scharf aus dem Stiftungsrat stellte zu Beginn fest, dass zwar jede Form des Ehrenamtes gleich wichtig sei. Dieser Abend und die Auszeichnung seien aber speziell für solche Gruppen gedacht, die über einen längeren Zeitraum hinweg ihr Engagement aufrechterhielten – die Zeltlagergruppe aus Langenzenn erfüllt diese Anforderung besonders gut.
Scharf betonte, der Einsatz, den Ehrenamtliche leisteten, sei „alles andere als selbstverständlich“. Erzbischof Herwig Gössl pflichtete ihm bei und fügte hinzu, dass durch die „einladende, kommunikative“ Art der Ehrenamtlichen Menschen vielfältige „positive Erfahrungen“ machen könnten. Aus diesem Grund sprach er den Anwesenden seinen Dank aus und erklärte, dass ihm das Engagement „Zuversicht und Hoffnung“ für die Zukunft gebe.
Aus dem Bereich „Liturgie und Kirchenraum“ wurden drei Gruppen geehrt, die Gottesdienstformen jenseits der klassischen Heiligen Messe anbieten, nämlich der Kreis „Familiengottesdienst“ der Pfarrei Kreuzerhöhung in Schillingsfürst, das Team der Kinderkirche St. Anna aus Forchheim und die Schulschwestern von Unserer Lieben Frau in Auerbach. Bei der Holy Hour, die von ihnen angeboten wird, besteht ein Abend aus mehreren Teilen wie einem Lobpreis, einer Zeit der Anbetung, einem Impuls und einem gemütlichen Beisammensein mit Essen und Getränken. Auch die Dekoration und Instandsetzung von Kirchenräumen und -gebäuden ist wichtig und wurde anhand von zwei Beispielen entsprechend gewürdigt. Diese sind das DekoTeam der Pfarrei St. Johannes der Täufer in Isling und der Katholische Kapellenbauverein Seubersdorf, der zur Pfarrei St. Martin in Weismain gehört.
Der Bereich „Kinder, Jugend und Soziales“ nahm die Nachwuchsarbeit in Form des schon genannten Zeltlagers und der Ministrantenarbeit in den Blick, nämlich anhand des Gruppenleitungsteams der Ministranten der Pfarrei Maria Hilf / St. Wolfgang in Bamberg. Zudem war die Eine-Welt-Gruppe der Pfarrei St. Otto in Herzogenaurach vertreten, die besonders für fairen Handel weltweit eintritt und neben vielen anderen Aktionen einmal im Monat einen fairen Verkauf nach dem Sonntagsgottesdienst veranstaltet. Schließlich gehörten auch die Kleiderkammerdamen des Caritasverbands für den Landkreis Kronach e.V. in diesen Bereich, die sich darum bemühen, Not zu lindern und Unterstützung bei Herausforderungen im Alltag zu geben. Sie bieten Second-Hand-Kleidung zu erschwinglichen Preisen an.
Schließlich sind auch Begegnungen verschiedener Art essenzieller Teil von Kirche. Daher erhielten im Bereich „Begegnung und Gemeinschaft“ vier Gruppen eine Auszeichnung. Das Kirchencafé-Team der Pfarrei St. Otto in Nürnberg sowie das Team Stehcafe der Gemeinde Heilig Kreuz in Erlangen bringen sich mit Begegnungsorten- und angeboten ein, sodass Menschen nach dem Sonntagsgottesdienst miteinander ins Gespräch kommen. Aus der Pfarrei Heilig Geist in Bayreuth war der Seniorenclub 60+ anwesend, der durch Gottesdienste und gestaltete Nachmittage Senioren vielfältige Gemeinschaft erleben lässt. Für das Pflegen von ökumenischen Beziehungen setzt sich der Ökumene-Ausschuss der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Hollfeld ein, indem schon zahlreiche verschiedene Aktionen zusammen mit Ehrenamtlichen der evangelischen Gemeinde organisiert wurden.
Im Laufe des Abends schaffte Barbara Großmann es immer wieder, mit Gitarre und Gesang und einer sehr gelungenen Auswahl der Musikstücke die einzelnen Abschnitte der Veranstaltung zu verbinden. So trug sie mit zu einer gelungenen Feier bei.
Jede der ausgezeichneten Gruppen erhielt eine von Erzbischof Gössl unterzeichnete Dankesurkunde sowie einen Geldbetrag. Dieser ist ausdrücklich nicht zur Deckung laufender Kosten des ehrenamtlichen Engagements gedacht, sondern dafür, dass die Gruppe sich etwas Gutes tun kann, um eine kleine Form der Belohnung für ihren Einsatz zu erfahren.
Fotoquelle: Erzbistum Bamberg/Christian Ganser
Quelle: Erzbistum Bamberg

